Besonders junge Geflüchtete haben oft Interesse daran, in ihrer neuen Heimat Deutschland einen Beruf zu erlernen. Eine gute Möglichkeit dafür ist die duale Berufsausbildung, oft auch „betriebliche Ausbildung“ oder umgangssprachlich einfach „Ausbildung“ genannt. Jemanden, der eine Ausbildung macht, nennt man „Auszubildende/r“ oder kurz „Azubi“.
Was ist eine duale Berufsausbildung?
Das Besondere an der dualen Ausbildung ist, dass man den Beruf teilweise in einer Schule und teilweise in einem Betrieb lernt. Azubis lernen in der Berufsschule die Theorie für den Beruf und wenden im Betrieb das erlernte Wissen an. Durch diese Kombination von Theorie und Praxis lernen sie Fachwissen und sammeln gleichzeitig Arbeitserfahrung. In der schulischen Ausbildung hingegen lernt man den Beruf meistens nur an einer Berufsschule oder Fachakademie.
Eine duale Berufsausbildung dauert zwischen zwei und dreieinhalb Jahre. Meistens hat man ein bis zwei Tage in der Woche Berufsschulunterricht und verbringt den anderen Teil der Woche im Betrieb. Es gibt aber auch ein paar Ausbildungsberufe, bei denen der Berufsschulunterricht in Blöcken stattfindet. Das bedeutet, dass man ein paar Wochen am Stück in der Berufsschule und dann wieder im Betrieb ist.
Während der Ausbildung verdienen Azubis schon Geld. Das Durchschnittsgehalt liegt bei ungefähr
795 Euro brutto. Wie hoch das Gehalt tatsächlich ist, kann aber sehr unterschiedlich sein. Es hängt davon ab, in welchem Berufsfeld und Bundesland man die Ausbildung macht. In Deutschland gibt es über 300 Ausbildungsberufe. Da hat man also die Qual der Wahl.
Welche Voraussetzungen muss ich für eine Ausbildung erfüllen?
Die meisten Betriebe wünschen sich, dass ihre Azubis einen Schulabschluss haben. Rechtlich ist für die meisten Ausbildungsberufe aber kein Schulabschluss vorgesehen. Das heißt, dass du auch ohne Schulabschluss eine Ausbildung machen kannst, wenn du einen Betrieb findest, der dich ausbilden möchte. Mit Schulabschluss verbessern sich aber deine Chancen, einen Ausbildungsplatz zu finden.
Wenn du weißt, für welche Ausbildung du dich interessierst, solltest du recherchieren, welchen Abschluss die meisten Betriebe für deine Wunschausbildung verlangen. Das kannst du entweder auf der Berufenet-Internetseite der Arbeitsagentur oder in einer Bildungsberatung herausfinden. Außerdem solltest du idealerweise mindestens ein B1-Niveau, besser noch ein B2-Niveau, in der deutschen Sprache haben. Das ist wichtig, damit du im Unterricht in der Berufsschule alles verstehst.
Wie finde ich einen Ausbildungsplatz?
In Deutschland ist es üblich, Bewerbungen an Betriebe, bei denen man eine Ausbildung machen möchte, zu schicken. Eine Bewerbung besteht aus einem Lebenslauf und einem Anschreiben. Außerdem solltest du deine relevanten Schul- und Sprachzeugnisse beilegen. Es gibt ein paar Regeln, die du bei der Erstellung deiner Bewerbung beachten solltest. Deshalb empfiehlt es sich, Unterstützung von einem Experten zu suchen, um deine Bewerbung zu schreiben.
Nachdem du einen Betrieb gefunden hast, der dich ausbilden möchte, unterschreibst du deinen Ausbildungsvertrag. Mit dem Ausbildungsvertrag kannst du dich an der Berufsschule anmelden. Nun kann deine Ausbildung beginnen.
Hilfreiche Links und kostenfreie Beratungsstellen
- Hier gibt es eine Liste mit allen Ausbildungsberufen in Deutschland: www.ausbildung.de/berufe/glossar/
- Unter diesem Link kannst du Infos über deine Wunschausbildung nachlesen: www.berufenet.arbeitsagentur.de
- Hier kannst du dich zur dualen Berufsausbildung beraten lassen oder Hilfe bei der Erstellung von Bewerbungsunterlagen holen:
MITTELHOF E.V.– WELCOME
Clayallee 345
14169 Berlin
Tel: 030-68 81 06 60
Welcome@Mittelhof.org - JOBCOACHING FIB
Guthsmuthsstraße 23
12106 Berlin
Tel: 030-221922500 - BILDUNGSBERATUNG FÜR GEFLÜCHTETE FRAUEN
Guthsmuthsstraße 23
12106 Berlin
Tel: 030-221922500
Mobibe@goldnetz-berlin.de - Hier kannst du einen Schulabschluss nachholen oder Berufsberatung und Unterstützung bei der Ausbildungsplatzsuche bekommen:
GFBM – AUSBILDUNG IN SICHT (AIS)
Lützowstraße 106
10785 Berlin
Tel: 030-61 77 64 410
muetzel@gfbm.de
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