Der Bundesfreiwilligendienst ebnete Samira den Wiedereinstieg ins Berufsleben
Die ersten Tage in Deutschland waren für mich sehr schwierig. Sie unterschieden sich gar nicht so sehr von der schwierigen Zeit, die ich im Iran erlebt hatte. Die Erinnerungen daran schmerzen mein Herz noch immer, und meine Augen werden feucht. Als ich mich zum Auswandern entschieden hatte, wusste ich, dass ich keinen leichten Weg vor mir haben werde, der vielleicht mit noch mehr Einsamkeit und Traurigkeit verbunden sein würde. Aber das alles habe ich auf mich genommen, damit diese nächtlichen Alpträume ein Ende haben. Ich machte mich auf den Weg und habe Deutschland erreicht.
Hier ging ich voller Entschlossenheit Schritt für Schritt voran.
Ich erhielt die Möglichkeit, im Projekt „POINT – Potentiale integrieren“ als Bundesfreiwillige zu arbeiten. POINT unterstützt allein geflüchtete Frauen mit einer guten Bleibeperspektive insbesondere bei der Suche nach Arbeit und Ausbildung. Das Projekt wird als Modell vom Bundesfamilienministerium gefördert. Ich war froh und glücklich, dass ich mit ihnen zusammen arbeiten konnte.
Im Iran hatte ich bereits Berufserfahrung gesammelt. Der Wiedereinstieg in das Berufsleben fiel mir leicht, aber ich musste mich an ein neues Arbeitssystem hier in Deutschland gewöhnen, und das war schwer.
An manchen Tagen hatten wir lange Sitzungen, und das war für mich nicht einfach, weil ich die deutsche Sprache noch nicht gut beherrschte. Das konnte ich aber alles mit Hilfe meiner Kollegen bewältigen, die mir viele Fragen beantworteten und mich auf meinem Weg unterstützten. So vergingen Tage mit unvergesslichen Erfahrungen. Während meiner Arbeit habe ich interessante Persönlichkeiten getroffen, z.B. Vertreter von Bundesministerien oder der Bundesagentur für Arbeit oder von großen Unternehmen. Manchmal war ich so aufgeregt, ängstlich und habe vor Scham geschwitzt, weil ich nicht richtig reden konnte. Aber das sind alles nur noch Erinnerungen und schöne Erfahrungen, die ich bei dieser Arbeit gemacht habe.
In dieser Zeit habe ich einen Schritt nach dem anderen gemacht und immer nach vorne geblickt und habe versucht, immer fleißig und stark zu sein.
Sowohl im Iran als auch hier versuche ich, meine Arbeit mit Interesse und Liebe zu erledigen. Ganz nach dem Motto von Steve Jobs, der sagt: „Der einzige Weg, Großartiges zu leisten, ist das zu lieben, was du tust.“ Ich habe es vorgezogen, einer Arbeit nachzugehen, die ich geliebt habe, so dass ich mindestens eine gute Bindung zu meiner Arbeit herstellen konnte und meine Arbeit gut erledigen kann.
In unserem Projekt POINT– Potentiale integrieren habe ich mit verschiedenen Menschen aus unterschiedlichsten Ländern Bekanntschaft gemacht. Unsere gemeinsame Sprache war Deutsch.
Ziel dieses Projektes ist es, Frauen dabei zu helfen, ihren Weg zu finden und sich Ziele dafür zu setzen. Wir haben sie zum Beispiel bei der Jobsuche beraten, haben ihre Arbeitsfähigkeiten analysiert und Vorbereitungen für die Suche nach einer passenden Arbeit getroffen. Dazu gehörte, einen Lebenslauf zu schreiben, Sprachkurse auszusuchen sowie andere Aktivitäten. In diesem Rahmen haben wir aufregende Workshops durchgeführt, bei denen wir viel Neues gelernt haben.
Diese Erfahrungen, die sowohl angenehm als auch traurig waren, haben mir gezeigt, dass das Leben wertvoll ist und es sich lohnt, mit Liebe und Interesse zu arbeiten. So lasse ich der Müdigkeit keinen Raum. Die schwierigen Tage sind vorbei. Ich habe gelernt, mir für die Zukunft, die ich mir wünsche, Träume zu bilden und in jedem Fall unter jeder Bedingung und in jeder Situation fleißig zu sein, so dass ich mir meine Träume erfüllen und mir eine schöne Zukunft aufbauen kann. Und dieses Ziel kann nur mit Fleiß erreicht werden.
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