Herausforderungen gemeinsam anpacken — Teilhabe ermöglichen
Das vorgelegte „Gesamtkonzept zur Integration und Partizipation Geflüchteter” des Berliner Senats umfasst insgesamt neun Handlungsfelder, die sich an den grundlegenden Anliegen und Bedürfnissen geflüchteter Menschen orientieren. Es enthält eine breitangelegte Strategie und soll eine inhaltsstarke Grundlage für die Verbesserung ihrer Lebenssituation und zukünftige Teilhabe und Integration in die Berliner Stadtgesellschaft bilden. Eine angemessene Unterkunft und Beschäftigung, Zugang zu Bildungsangeboten und vor allem das Erlernen der deutschen Sprache sind wesentliche Grundsteine für die Integration und Partizipation — entsprechend werden diese Themenbereiche im Konzept besonders detailliert und ausführlich behandelt.
Wie können behördliche Vorgänge beschleunigt werden? Wie gelingt es, die gesundheitliche Versorgung zu verbessern und schutzbedürftige Gruppen zu erreichen? Wie kann die Integration Geflüchteter in die jeweiligen Sozialräume, in denen sie sich bewegen, ermöglicht werden? Wie lässt sich das Demokratieverständnis verstärken, und wie kann einer Radikalisierung vorgebeugt werden?
Auf diese und viele weitere Fragen versucht das Konzept eine Antwort zu geben. Auch andere Themen, die die gesamte Stadtgesellschaft betreffen und diese im Alltag immer wieder intensiv beschäftigen, werden behandelt, darunter Antidiskriminierung, Religion und die wichtige Rolle des bürgerschaftlichen Engagements.
Neben einer Bestandsaufnahme der aktuellen Situation und der bestehenden Herausforderungen werden für jedes Thema die erforderlichen Schritte und praktischen Aufgaben genannt. So werden beispielsweise im Handlungsfeld „Jugend und Familie” neben der Wichtigkeit der vorschulischen Bildung auch die entscheidende Funktion von Angeboten zur Berufsorientierung und -vorbereitung sowie Unterstützung bei der Wahl der passenden Ausbildung thematisiert. Besonders hervorgehoben wird die Notwendigkeit, dass sich pädagogische Fachkräfte fortbilden, um Geflüchtete bedarfsgerecht unterstützen zu können.
Die Erarbeitung des Strategiepapiers hat mehr als ein Jahr in Anspruch genommen. In den verschiedenen Facharbeitsgruppen waren ehrenamtliche Initiativen, in der Geflüchtetenarbeit aktive NGOs, Migrant*innenorganisationen, aber auch Fachverbände, Gewerkschaften,
Wirtschafts- und Sozialpartner und die Bundesagentur für Arbeit beteiligt. Der Senat war bemüht, auch Geflüchtete in den Prozess einzubinden.
So wurde z.B. die Facharbeitsgruppe Partizipation eingerichtet, in welcher Geflüchtete ihre Bedarfe benennen konnten. Bei der Reihe „Integration im Dialog” die in elf Berliner Bezirken stattfand, hatten die Bürgerinnen und Bürger selbst die Gelegenheit, sich einzubringen. Bei der Veranstaltung im Bezirk Steglitz-Zehlendorf im Dezember 2017 war die kulturTÜR-Redaktion beteiligt und hat sich als Beispiel für gelungene Partizipation vorgestellt.
Nach der Verabschiedung und Präsentation des Konzeptes geht es jetzt an die Umsetzung. Damit diese gelingt, ist unter anderem ein regelmäßiges Monitoring anhand von qualitativen und quantitativen Indikatoren vorgesehen, mit dem die Umsetzung der Maßnahmen beobachtet und ggf. nachgesteuert werden kann. Der Öffentlichkeit soll bei Fachworkshops und in öffentlichen Diskussionsveranstaltungen die Möglichkeit gegeben werden, sich aktiv am Umsetzungsprozess zu beteiligen. Dies kann im Internet auf der Website der Beauftragten des Senats für Integration und Migration verfolgt werden.
Das Gesamtkonzept können Sie hier als PDF herunterladen:
https://www.berlin.de/lb/intmig/themen/fluechtlinge/fluechtlingspolitik/