Mein Schirm
meine innere Stütze
wohnt in meinem Herzen
Sie ist heute nicht bei mir
Flucht hat mir meine Sonne weggenommen
das Alleinsein ist schlimm
isst mir die Seele weg
es schlägt mich, es tötet mich
es führt mich zurück
Ich habe Heimweh: es friert mich
Um mich herum ist es leer, nur Wüste
die Flucht ist ein Friedhof
sie nimmt dir deine Lebenswelt,
sie macht dich zum Zuschauer
sie nimmt dir deinen Frieden,
zwingt dich, in Kümmernis zu leben
Meine Kraft sorgt für mich
ihr Denken und ihr Wort sind eins
sie ist glaubwürdig
ihre Taten und Worte sind eindeutig
innen und außen klaren Geistes
Ich bin auf dem Friedhof,
ohne andere Wahl, gezwungen zu lieben,
was ich nicht liebe
beschäftigt mit dem Erinnern,
mit dem Denken an sie
Um vor der Flucht zu fliehen,
um Frieden zu finden,
kämpfe ich mit dem Kugelschreiber
als Waffe
Meine Verteidigung ist das Schreiben
Nicht zu töten, sondern zu retten01
bereits beim Schreiben
fallen meine Tränen auf das Geschriebene.
Ich rufe nach Frieden!
Kesanet Abraham
Von Tesfu Kidane aus dem Tigrinya ins Deutsche übertragen
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